Gute Gewohnheiten etablieren
- Barbara Köhl
- 13. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 15. Aug.

Wie wir unser Verhalten nachhaltig verändern können
Gute Gewohnheiten sind nicht immer die Dinge, die sich sofort leicht und angenehm anfühlen. Es sind jene Handlungen, die uns manchmal Überwindung kosten, aber langfristig unser Wohlbefinden stärken. Bewegung, gesunde Ernährung, soziale Kontakte oder regelmäßige Zeit in der Natur – wir wissen meist ganz intuitiv, was uns guttut. Doch Wissen allein reicht nicht aus: Die eigentliche Herausforderung liegt im Tun.
Reflektieren: Warum wollen wir etwas verändern?
Um Klarheit zu gewinnen, können folgende Fragen hilfreich sein:
Warum stört mich meine aktuelle Routine?
Was wäre mit einer neuen Gewohnheit anders oder besser?
Was möchte ich nicht mehr? Wovon möchte ich weniger?
Wie möchte ich mich mit der neuen Routine fühlen?
Diese Reflexion ermöglicht es, ein Ziel zu finden, das nicht aus Pflicht entsteht, sondern aus einem echten inneren Wunsch.
Alte Muster verstehen statt verurteilen
Wenn wir eine als „schlecht“ empfundene Gewohnheit – wie stundenlanges Scrollen am Handy – loswerden möchten, lohnt sich ein Blick hinter die Kulissen: Welche Bedürfnisse erfüllen wir damit? Entspannung, Ablenkung, Nähe?
Indem wir diese Bedürfnisse erkennen, können wir passende Alternativen finden:
Bei Stress: Ein Spaziergang oder eine kurze Laufeinheit an der frischen Luft bringen nachhaltig mehr Entspannung.
Bei Einsamkeit: Ein Telefonat mit einem:r Freund:in führt in der Regel zu mehr Verbundenheit als irgendwelche Personen in den Sozialen Netzwerken.
Diese bewusste Ersetzung nennen wir Habit Swapping – eine neue Gewohnheit tritt an die Stelle einer alten, mit ähnlichem Nutzen.
Vom Wunsch zur Umsetzung: Konkrete Ziele formulieren
Ein Ziel bleibt oft abstrakt, wenn es nicht klar formuliert wird. Die SMART-Methode hilft dabei:
STATT: Ich möchte mich mehr bewegen. BESSER: Ich mache jeden Montag um 17 Uhr einen Spaziergang mit einem:r Freund:in.
Das Ziel ist:
Spezifisch – Spaziergang mit einem:r Freund:in
Messbar – Einmal pro Woche
Attraktiv – Gemeinsame Zeit
Realistisch – Ein fester Termin
Terminiert – Montag, 17 Uhr
Dranbleiben mit Erinnerungen & Emotionen
Veränderung braucht Wiederholung – und Erinnerung. Kleine visuelle Impulse im Alltag wie ein motivierender Spruch am Spiegel, ein inspirierendes Visionboard oder ein aussagekräftiger Handyhintergrund helfen uns, unser „Warum“ präsent zu halten. Sicherlich ist dir das schon einmal passiert: Im Fernsehen oder auf Social Media siehst du Bilder von Naschereien und plötzlich hast du auch Lust auf etwas Süßes und das Wasser läuft dir förmlich im Mund zusammen. Bilder berühren unsere Emotionen stärker als rationale Argumente – und genau das brauchen wir für langfristige Veränderung. Du kannst z.B. ein Foto von dir (und anderen) bei einer schönen Wanderung als Bildschirmschoner benutzen. Ist dieses Bild auch noch mit einer positiven Emotion verknüpft, wirst du bewusst oder unbewusst beim Blick auf dein Handy wieder Lust auf so ein schönes Erlebnis bekommen und dein Gehirn sucht automatisch, wiederum bewusst oder unbewusst, nach Möglichkeiten dies umzusetzen. Das Ergebnis sind nicht nur positive Gefühle, die das Leben schöner machen, sondern auch eine Erleichterung dabei, dein Ziel langfristig umzusetzen.
Der Trick mit der Routine: Habit Stacking
Eine bewährte Methode, um neue Gewohnheiten zu etablieren, ist das sogenannte Habit Stacking. Dabei koppeln wir eine neue Handlung an eine bereits bestehende Routine – etwa 5 Minuten Dehnen nach dem morgendlichen Zähneputzen. So nutzen wir die Kraft des Gewohnten, um neue Verhaltensweisen leichter zu integrieren.
Achtsamkeit & Selbstmitgefühl
Nicht jeder Tag wird perfekt laufen. Und das muss er auch nicht. Wenn wir unsere neue Routine einmal nicht einhalten, hilft es, mit uns selbst freundlich zu bleiben. So wie wir unsere besten Freund:innen nicht verurteilen würden, dürfen auch wir uns selbst mit Mitgefühl begegnen.
Ein Neuanfang ist gleich möglich – ganz ohne Schuldgefühl.
Erfolge feiern – Schritt für Schritt
Motivation entsteht nicht nur durch das große Ziel, sondern durch viele kleine Schritte auf dem Weg dorthin. Wir dürfen diese Etappen sichtbar machen und bewusst feiern:
Nach der ersten Woche: ein schönes Essen
Nach einem Monat: ein kleines Geschenk an dich selbst
So bleibt die Freude erhalten – und der Weg wirkt weniger überwältigend.
Neue Routinen sollen uns nicht zusätzlich belasten, sondern stärken. Wenn wir sie bewusst wählen, unser Warum kennen und uns selbst freundlich begegnen, können wir nicht nur gute Gewohnheiten etablieren – sondern wir kommen uns auch selbst etwas näher und stärken unser Selbstvertrauen.
Du möchtest dich bei der Etablierung neuer Gewohnheiten begleiten lassen? Gerne kannst du dir ein unverbindliches Telefongespräch auf meiner Webseite buchen und wir sprechen darüber, wie und auf welche Art und Weise ich dich, abgestimmt auf deine persönlichen Bedürfnisse und Ziele, unterstützen kann.
Du hast Fragen zur Lebensberatung oder zum Coaching oder möchtest dich mit mir austauschen? Schreib mir gerne ein E-Mail. Ich freu mich von dir zu hören!!




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